Freitag, 13. Juni 2014

Radtour Westeifelbahn Bleialf St. Vith

Eigentlich denke ich ein klein wenig wehmütig an die alte Zeit zurück, als in der Eifel in jeder Ecke noch Schienen lagen und die Eisenbahn nach einem festen Fahrplan in jeden abgelegenen Winkel fuhr.
Natürlich ist dies heute wirtschaftlich nicht mehr tragbar, und nun kann man froh sein, dass wenigstens die alten Bahntrassen dank der neu errichteten Radwege noch als solche erkennbar sind.

Die alte Bahnstrecke von Gerolstein nach St. Vith in Belgien wird kurz "Westeifelbahn" genannt. Auf einem Teilstück bin ich bereits 2012 unterwegs gewesen (siehe Blog Eifel-Ardennen-Radweg Bleialf-Pronsfeld). Zwei Jahre später nehme ich nun den nordwestlichen Teil von Bleialf nach St. Vith unter die Räder.

Wieder einmal heißt der Startpunkt Bleialf.


Das erste Highlight lässt nicht lange auf sich warten: der Bleialfer Tunnel mit einer Länge von 400m. Da der Tunnel Fledermäusen zur Überwinterung dient, wird er zwischen dem 1. November und 31. März geschlossen.


Das Westportal des Tunnels.


Nach ca. 2,7 km erreiche ich einen kleinen Rastplatz. Eigentlich ist eine Rast überhaupt noch nicht nötig, denn es geht seit dem Scheitelpunkt im Tunnel stetig bergab, aber bei der wunderschönen Sonne reizt der Platz einfach zum Anhalten.


Ich genieße den Ausblick und schaue zu, wie der Bauer sein Feld schwadet.


Ungefähr 6 km nach Beginn meiner Tour ist der Weg zwischen Ihren und der deutsch-belgischen Grenze nicht asphaltiert.


Die Our markiert die Grenze zwischen Deutschland und Belgien. Die kleine Holzbrücke ersetzt die alte massivere Eisenbahnbrücke.


Eine Infotafel direkt nach dieser kleinen Brücke erklärt mir die Radwanderwege - hier muss ich links abbiegen.
In der Ferne kreuzt die A60 mittels hohem Viadukt das Tal der Our.


Blick auf den alten Bahnhof Steinebrück.


Talbrücke A60 zwischen den Abfahrten Winterspelt und Steinebrück.



Hier zweigte die Strecke nach Troisvierges / Ulflingen ab. Über den Feldweg erreicht man recht bequem das alte Tunnelportal des Tunnels "Hemmeres."


An der tiefsten Stelle der Bahntrasse zwischen Bleialf und St. Vith stand einmal der Bahnhof Lommersweiler. Da hier mehrere Streckenäste zusammentrafen, war der eigentlich sehr versteckt liegende Bahnhof unglaublich groß und verfügte sogar über eine Drehscheibe.
Ein schön angelegter Rastplatz und mehrere Informationstafeln laden ein zum Halten, Rasten und zur Nahrungsaufnahme.


Ab jetzt geht es stetig bergauf bis zum Ziel in St. Vith.
Hier ist das Südportal des Lommersweiler Tunnels zu sehen.


Hinter dem Tunnel überquere ich einen Bach (lt. OpenStreetMap "Braunlauf"), der sich scheinbar völlig unberührt durch die Landschaft schlängelt.
Das Tal sieht unglaublich schön aus.


Blick auf das ehemalige Nachbargleis, dass hier über eine separate Brücke und eine eigene Tunnelröhre geleitet wurde.


11,5 km nach Bleialf verlassen wir die gut ausgebaute Bahntrasse und wechseln auf einen Wirtschaftsweg. Auf die eigentliche Bahntrasse wechseln wir nun erst wieder kurz vor St. Vith. Bis dahin fahren wir über Straßen und Feldwege nahezu parallel zu der fast immer sichtbaren alten Trasse.


Ca. 16 km nach dem Start der Tour in Bleialf erreiche ich den alten Bahnhof von St. Vith.


Hier erstreckte sich die umfangreiche Bahnanlage - heute ist die Fläche überbaut mit Wohnungen und Geschäften.


Eine große Tafel zeigt, wie es hier früher einmal ausgesehen hat. Leider ist von den beachtlichen Bahnanlagen bis auf das Bahnhofsgebäude nichts übrig geblieben.


Mittwoch, 11. Juni 2014

Radtour Vennquerbahn

Auf einem kleinen Teilstück der ehemaligen Vennquerbahn zwischen Jünkerath und Weywertz/Belgien ist der Radweg inzwischen fertiggestellt. Heute wollte ich die Qualität des Weges endlich einmal testen.
Die endgültige Asphaltdecke beginnt etwas westlich von Hallschlag an der Brücke der K80 über die Bahntrasse. Dort besteige ich das Fahrrad und setze mich in Richtung Belgien in Bewegung.


Schon nach kurzer Zeit kommt der Bahnhof von Losheim in Sicht. Der Radweg verlässt hier den Bahnhofsbereich und verschwenkt nach Osten, um kurz vor dem Bahnübergang wieder auf das ehemalige Hauptplanum zurückzugelangen.


 

Auf dem Bahnhofsgelände liegt noch ein altes Vorsignal herum.


Nach dem Bahnhof von Losheim macht die Bahntrasse einen weiten Bogen nach Osten an Losheim vorbei, um Höhe zu gewinnen. Auf diesem Teilstück hat man eine herrliche Sicht über die Eifellandschaft.


Hohe Dämme und tiefe Einschnitte wechseln sich rasch ab. Wenn der Damm zu hoch wird, dann ist er einseitig durch Holzgeländer gesichert.


Hier überquert der Radweg den Feldweg zum "Aussiedlerhof." Die alte Eisenbahnbrücke wurde ersetzt durch eine leichtere Fuß- und Radwegbrücke.


An der belgischen Grenze direkt unter der B265 endet das Asphaltband. Der "Aufstieg" von Hallschlag bis zu dieser Stelle war auf dem Rad kaum wahrzunehmen.


Die Neugier trieb mich weiter über den unbefestigten Weg. Schon nach weniger als einem Kilometer traf ich auf die Dame, die hier in Kürze für den endgültigen Oberbau sorgen würde.


Hier war sie bereits aktiv und bescherte mir im schönesten Abendlicht einen absolut ruhigen Fahrkomfort.
Ungefähr hier, wo die N626 die Bahn kreuzt, befindet sich auch mit ca. 640 m ü. NN der höchste Punkt der Strecke.


Kurz vor dem Haltepunkt Buchholz steht noch eine alte verrostete Wasserbetankungsanlage. Die alten Lokomotiven waren hier am Berg bestimmt sehr durstig...


Kurz hinter Buchholz war dann wieder Feierabend. Der Asphalt endete, und ebenso verhielt es sich mit meiner Neugier. Da der Tag bereits sehr weit fortgeschritten war, entschloss ich mich zur Rückkehr.


Ein letzer Blick auf das Quellgebiet der Warche in der Abendsonne: